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Ratgeber Eierstockkrebs

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Eierstockkrebs
Entstehung von Eierstockkrebs

Welche Faktoren die Entstehung von Krebs bzw. Gewebsneubildungen verursachen, ist noch nicht vollständig erforscht. Aber es wird im Falle des Eierstockkrebses von einer Korrelation zwischen der Menge der Eisprünge und dem Auftreten des Tumors ausgegangen.

Darüber hinaus werden ein früher Eintritt der Periode und eine späte Menopause als begünstigende Faktoren angenommen. Kinderlosigkeit oder eine späte Schwangerschaft oder bestimmte Essgewohnheiten (fleisch- und fetthaltige Nahrungsmittel) könnten ebenfalls zur Entstehung des Eierstockkrebses beitragen.

Entstehung von Eierstockkrebs

Bei Tumoren handelt es sich um Neubildungen von Gewebe (sog. Neoplasien), die durch unkontrollierte Zellteilung entstehen. Aus welchem Grund diese Gewebsneubildung entsteht, ist bislang noch nicht vollständig geklärt. Beim Eierstockkrebs wird ein Zusammenhang zwischen der Anzahl der stattgefundenen Eisprünge und dem Entstehen des Ovarialtumors vermutet.

Belegt wird diese Hypothese dadurch, dass der Eierstockkrebs besonders häufig bei Frauen im höheren Lebensalter auftritt und von früher Menarche (Zeitpunkt des Eintretens der ersten Regelblutung) und später Menopause (Zeitpunkt der letzten Menstruation) offenbar begünstigt wird. Weitere Risikofaktoren, die ein Entstehen eines Ovarialtumors begünstigen, sind außerdem eine späte Schwangerschaft (nach dem 30. Lebensjahr), besondere Ernährungsgewohnheiten (fett- und fleischhaltige Nahrung) und Kinderlosigkeit. Ein Aussetzen des Eisprungs z. B. durch Schwangerschaft, Stillzeit oder hormonell wirkende Verhütungsmittel, verringert hingegen das Erkrankungsrisiko.

Inzwischen ist bekannt, dass es sich bei Krebs meist um irreversible Schädigungen der Erbsubstanz von Zellen handelt. Die molekulargenetische Forschung konnte bestimmte Klassen von Genen identifizieren, die bei Krebserkrankungen häufig verändert sind. Dazu zählen Onkogene, Tumorsuppressor-Gene, Reparaturgene und Apoptosegene. Diese Gene codieren jeweils für Proteine, die dann das Wachstum, die Differenzierung und die Teilung der Zelle beeinflussen.

Die Onkogene fördern durch diesen Mechanismus die Zelldifferenzierung und das Zellwachstum. Die Tumorsuppressor-Gene hingegen verhindern durch ihre Genprodukte ein spontanes, unkontrolliertes Wachstum der Zellen. Ist eine Schädigung der Erbsubstanz eingetreten, versucht die Zelle, diese durch Aktivierung der Reparaturgene zu beheben. Nicht mehr reparierbare Zellen werden durch den sog. programmierten Zelltod (Apoptose) zum Absterben veranlasst. So wird verhindert, dass sich der genetische Defekt, z. B. eine Mutation, durch Zellteilung verbreitet. Ist dieser fein aufeinander abgestimmte Mechanismus in irgendeiner Weise gestört, kann das zu ungehindertem Wachstum, Teilung bzw. Vermehrung der Zellen führen.

Ursache der Veränderungen des Erbguts können u. a. karzinogene (krebserzeugende) Stoffe sein. Dazu zählt u. a. eine Vielzahl chemischer Substanzen (z. B. Stoffe im Tabakrauch), Strahleneinwirkungen (z. B. UV-Strahlung der Sonne) und Viren (z. B. das Papillomavirus, das Auslöser von Gebärmutterhalskrebs sein kann). Rund 5 bis 10 % der Krebserkrankungen werden nach bisherigem Kenntnisstand durch erbliche Faktoren begünstigt. So geht man z. B. auch beim Eierstockkrebs davon aus, dass ein erhöhtes Risiko, an dieser Krebsart zu erkranken, vererbt wird.

Im Verdacht stehen dabei z. B. Veränderungen des BRCA1- bzw. des BRCA2-Gens (BReast CAncer-Gene). Diese Gene erhöhen, wenn sie Mutationen aufweisen, nicht nur das Risiko für eine Brustkrebserkrankung. Auch die Entstehung von Eierstockkrebs wird mit einer Mutation dieser Gene in Verbindung gebracht. Aus diesem Grund besteht für Frauen, in deren Familie bereits Brustkrebs oder eventuell aber auch andere Krebserkrankungen aufgetreten sind, ein erhöhtes Risiko, an Eierstockkrebs zu erkranken (sog. familiäre Disposition).

Antje Habekuß

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Diagnose Eierstockkrebs

Eierstockkrebs zeigt im Frühstadium i. d. R. keine Symptome. Deshalb wird er in vielen Fällen erst sehr spät diagnostiziert. Mögliche Symptome könnten u. a. Regelschmerzen, Störungen im Zyklus oder Blutungen nach der Menopause sein. In einem ersten Gespräch erfragt der Arzt Dauer, Art und Umfang der Symptome und ermittelt mögliche Risikofaktoren.

Mit einer Sonografie (Ultraschalluntersuchung) der Eierstöcke können bei Verdacht mögliche Geschwülste ausgemacht werden. Des Weiteren werden mit einer Blutuntersuchung mögliche Tumormarker ermittelt. Darüber hinaus kann mit einer Biopsie eine Gewebeprobe entnommen werden. Bei Verdacht auf Bildung von Metastasen werden Röntgen, Kernspintomografie oder die Computertomografie eingesetzt.

Eine adjuvante Therapie ist diejenige, die auf eine Operation folgt. Dies könnte beim Eierstockkrebs z. B. die Chemotherapie sein. Der Begriff Adnexe ist der medizinische Terminus für die Eierstöcke und den Eileiter. Bei der Biopsie wird Gewebe für die Klassifizierung des Tumors entnommen. Ein Tumor kann gutartig oder bösartig sein. Gutartige Tumoren werden benigne genannt, bösartige maligne. Benigne Tumoren zeichnen sich dadurch aus, dass sie nicht ins umliegende Gewebe hineinwachsen. Metastasen entstehen, wenn sich ein Tumor durch Absiedlungen in Blut- oder Lymphgefäßsystem in andere Organe ausbreitet. Dann kann eine Hysterektomie nötig sein, bei der die Gebärmutter operativ entfernt wird.

Therapie Eierstockkrebs

Während der Operation wird eine Biopsie des betroffenen Gewebes vorgenommen. Ist der Befund positiv, werden im weiteren Verlauf die Eierstöcke, das Bauchnetz, der Eileiter, Teile des Bauchfells und z. T. auch umliegende Lymphknoten entfernt.

Begleitende Therapiemöglichkeiten wären dann Strahlen-, Chemo- oder die Hormontherapie. Wobei in den meisten Fällen die Chemotherapie nach der Operation eingesetzt wird. Dabei wird eine Kombination aus mehreren Medikamenten (Zytostatika) eingesetzt. Diese sollen das Zellwachstum der Krebszellen hemmen, greifen allerdings auch die gesunden Zellen an. Dies kann u. a. zu Nebenwirkungen wie Übelkeit oder Haarausfall führen.